Baum anbinden: Anleitung mit Grafik
Wenn ein neuer Baum oder Strauch gepflanzt wird, kann er mit einem oder mehreren Stützpfählen versehen werden. So können Sie ihn einfach und sicher anbinden. Wie das geht und welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- anbinden schützt vor Windbruch
- sorgt für gerades Wachstum
- verschiedene Methoden für verschiedene Pflanzen
- Bindetechnik immer die Gleiche
Inhaltsverzeichnis
Pfahl-Anbindung
Die einfachste Möglichkeit ist das Anbinden des Baumes an einen einzelnen Stützpfahl wie in der ersten Grafik gezeigt. Der Pflock sollte stabil genug sein, dass er das Bäumchen gut stützen kann. Wenn ein Ende angespitzt ist, lässt sich der Pflock leichter in den Boden schlagen. Er sollte von der Länge her zur Pflanze passen.
Hinweis: Als Regel gilt, wenn der Pfahl so tief eingeschlagen ist, dass er feststeht, sollte er etwas unterhalb der Krone des Baumes enden.
Anleitung
- Das Pflanzloch wird ausgehoben.
- Der Baum wird in das Loch zusammen mit der Stütze eingepasst. Der Pflock sollte nicht weiter als eine Handbreit entfernt stehen. Wichtig ist, dass er auf der Westseite des Bäumchens steht.
- Den Pflock einschlagen. Damit der Jungbaum vor Schäden geschützt ist, wird er vorläufig wieder aus dem Loch entfernt.
- Die Pflanze wird wieder eingesetzt und das Pflanzloch geschlossen. Ist der Pflock zu lang, wird er mit der Säge etwas eingekürzt.
- Sie können den Baum anbinden.
Eignung
Ein einzelner Stützpfahl eignet sich für junge Bäume, die ein noch wenig umfangreiches Wurzelwerk besitzen. Nur dann kann der Pfahl nah genug am Baum eingeschlagen werden. Eine einzelne Stütze ist ausreichend an Orten, die wenig sturmgefährdet sind. Hochstämme profitieren von dieser Anbindetechnik, da sie einen sehr langen Stamm besitzen, bevor die Krone beginnt.
Dreibock
Diese Methode besteht aus drei mit einander verbundenen Pfählen, die rund um das eingepflanzte Bäumchen stehen und bei der Draufsicht ein gleichseitiges Dreieck bilden. Neben Pfählen und Strick sind außerdem kleine Latten notwendig um die Pfähle mit einander verbinden. Ersichtlich ist dies in der zweiten Grafik.
Anleitung
- Das Pflanzloch wird ausgehoben.
- Der Baum wird in das Loch eingepasst.
- Die Pfähle werden rund um das Bäumchen eingeschlagen, so dass sie außerhalb des Wurzelwerkes stehen.
- Die Pfähle werden mit Latten verbunden, die sie stabilisieren.
- Das Pflanzloch wird zugeschüttet.
- Den Stamm des Baumes mit dem Strick an einen der Pflöcke anbinden.
Eignung
Diese Variante eignet sich zum einen, um Bäume nachträglich anzubinden und Pfähle einzuschlagen, ohne die Wurzeln des jungen Bäumchens zu beschädigen und zum anderen für Pflanzen mit großem Wurzelballen, bei denen eine zu nahe Stütze nicht möglich ist.
Hinweis: Eine spezielle Ausrichtung des Dreibocks ist nicht notwendig. Für mehr Stabilität kann der Jungbaum an allen Pflöcken angebunden werden.
Weitere Vorteile des Dreibocks
Bei Bäumen, die durch Wildverbiss gefährdet sind, kann eine Anbindung mit drei Pfählen nützlich sein, da es einfach ist, rund um die Pflöcke einen Wildzaun zu befestigen. Das Gleiche gilt, falls in dem Garten, in dem der Jungbaum steht, Tiere gehalten werden, wie etwa Schafe. Auch diese neigen dazu, die Rinde oder Triebe von jungen Bäumen anzufressen. Ein Dreibock mit Wildzaun hält sie davon ab. Wird der Wildzaun tief genug angebracht, schützt er auch vor Hasen oder vor Hühnern, die das Wurzelwerk andernfalls frei scharren könnten.
Schräger Pfahl
Bei der in der dritten Grafik gezeigten Methode wird der Pflock schräg neben der Pflanze eingeschlagen. Er sollte westlich des Bäumchens stehen und den Stamm nur unwesentlich überragen.
Anleitung
- Pflanzloch ausheben.
- Pflanze in das Loch setzen.
- Pflock etwa im 45-Grad-Winkel zum Stamm ausrichten. Er sollte sich ungefähr 10 cm vom Stamm entfernt, außerhalb des Wurzelballens befinden.
- Den Stützpfahl mit einem Hammer einschlagen. Pflanze dabei vor Beschädigung schützen.
- Pflanzloch schließen.
- Baum am Pflock anbinden.
Eignung
Diese Variante ist weniger geeignet für hochwachsende Pflanzen. Dafür wird sie gern bei niedrigen Bäumen oder Sträuchern verwendet.
Vorsicht: Wenn die Pflanze größer wird und das Gras rundherum hoch steht, kann die schräge Stütze zur Stolperfalle werden.
Bindetechnik
Der verwendete Strick darf nicht zu dünn sein, er ist dann weniger beständig und schneidet schneller ein. Um den Stamm herum darf nicht zu fest gewickelt oder gebunden werden. Die Wicklungen um die Schlaufen sorgen dafür, dass die Anbindung so stabil ist, dass der Jungbaum auch bei stärkerem Wind nicht gegen den Pflock schlägt.
- Strick besser zu lang als zu kurz einplanen
- Seil um den Stamm legen und doppelt nehmen
- den doppelten Strick um den Pflock legen
- in einer Acht zum Bäumchen zurückführen
- mehrere Schlaufen hin und zurück führen
- am Jungbaum enden und zwei Fingerbreit Platz lassen
- Strick um die Schlaufen wickeln
- vom Jungbaum zum Pflock wickeln
- am Pflock Seile wieder trennen und fest anbinden
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich müssen Bäume nicht angebunden werden, damit sie gut wachsen. In windgeschützten Lagen oder bei kleinbleibenden Pflanzen kann ein Stützpfahl überflüssig sein. Allerdings muss dann in Kauf genommen werden, dass die Pflanze eventuell schräg wächst.
Die Pfähle sollten aus stabilem, behandeltem Holz bestehen. Als Strick eignet sich Kokosfaser oder ein ähnliches natürliches Material. Zu beachten ist, dass keine Seile verwendet werden, die den Baum zu sehr einschnüren. Das Naturmaterial mit der Zeit verwittert, ist gewollt.
Sollten die Pfähle, an die ein junger Baum angebunden ist abbrechen, sollten sie erneuert werden. Etwas anderes gilt, wenn der Pflock mit der Zeit verwittert oder der Strick zerfällt. Der Baum ist dann alt genug, um allein zu stehen und muss nicht mehr angebunden werden. Gewöhnlich reicht es, einen Jungbaum für etwa 3 Jahre anzubinden.