Benzin gegen Wühlmäuse: ist es ratsam?
Wühlmäuse können im Garten erheblichen Schaden erzeugen. Sie zu vergrämen ist daher sinnvoll. Eignet sich das häufig empfohlene Benzin dazu oder sollten bessere andere Mittel Verwendung finden um Wühlmäuse zu vertreiben? Wir verraten es.
Auf den Punkt gebracht
- Vergrämung ist auf verschiedenen Wegen möglich
- Duftstoffe stellen eine Methode dar, die wirksam aber schonend ist
- Benzin wirkt auf Wühlmäuse nicht tödlich
- der Treibstoff darf nicht in die Erde gelangen
- es finden sich zahlreiche Alternative zur Abwehr mit Duftstoffen
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Benzin als abschreckendes Geruchsmittel gegen Wühlmäuse einzusetzen ist nicht neu. Die Dämpfe vergrämen die Nager aus ihren angelegten Bauten. Dazu ist es lediglich notwendig, Lappen mit dem Benzin zu tränken und diese in die Gänge einzubringen.
Für den gewünschten Effekt sollten möglichst alle Ausgänge gefunden und damit versehen werden. Die Anwendung ist einfach und schnell, das Mittel ist günstig und weist einen langanhaltenden Effekt auf. Vollkommen unproblematisch ist es jedoch auch nicht, solange nicht einige Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Denn dringt der Treibstoff in den Boden ein, kann durchaus Schaden entstehen.
Gefährlich oder harmlos?
Benzin oder Petroleum als geruchsintensives Abschreckmittel ist für die Tiere vergleichsweise sanft. Es tötet sie nicht, vertreibt die Nager jedoch zuverlässig und schonend. Problematisch ist allerdings, dass Benzin, beim Versuch die Wühlmäuse zu vertreiben, auch in das umgebende Erdreich eindringen kann, wenn damit falsch umgegangen wird.
Das Substrat sowie die darin befindlichen Pflanzen leiden darunter, können eingehen und sind für den Verzehr nicht mehr geeignet. Gerade bei bereits weitläufigen Bauten beziehungsweise Gängen können aufgrund der zahlreichen Ausgänge größere Mengen der giftigen Substanzen in die Erde gelangen.
Mit drei Maßnahmen lässt sich das allerdings verhindern beziehungsweise die Gefahr dafür reduzieren.
Dabei handelt es sich um:
- Beutel mit Zip-Lock-Verschluss: Frischhaltebeutel mit einem Zip-Lock-Verschluss können partiell geöffnet werden, sodass die Flüssigkeit keinen Kontakt zu der Erde hat, die Dämpfe können aber dennoch von den Tieren wahrgenommen werden und abschreckend wirken.
- Töpfe eingraben: Blumentöpfe aus Kunststoff im oberen Drittel mit Löchern zu versehen und diese in die Ausgänge der Tunnel einzugraben, hält den mit Treibstoff getränkten Lappen von der Erde getrennt, während die Ausdünstungen des Benzins weiterhin vergrämend wirken können. Ideal ist es, die Gefäße an den Ausgängen der Gänge so zu positionieren, dass sie Gänge verschließen. Auf diese Weise stellen sie eine doppelte Blockade dar.
- Benzin als Grenze: Rund um Beete mit Wurzelgemüse oder anderen beliebten Futtermitteln können Graben gezogen werden, die mit einer wasserundurchlässigen Plane ausgekleidet sind. Auf diese werden Stoffstücke gegeben, die mit dem Treibstoff getränkt wurden.
Hinweis:
Es ist ausschließlich Kunststoff zu verwenden, der sich bei direktem Kontakt zu Benzin, Diesel oder Petroleum nicht auflöst. Anderenfalls gelangen die Flüssigkeiten in den Boden und können erhebliche Schäden erzeugen.
Alternativen zu Benzin
Das Prinzip, Wühlmäuse mit Gerüchen zu vertreiben beschränkt sich nicht allein auf chemische Substanzen wie Benzin. Auch Pflanzen können die Nager fernhalten und sind problemlos für die Umwelt, sowie einfach einzusetzen.
Geeignet sind unter anderem:
- Holunder
- Kaiserkrone
- Knoblauch
- Narzissen
- Steinklee
- Wühlmauswolfsmilch
Diese Pflanze in Mischkulturen zu integrieren kann nicht nur Wühlmäuse, sondern auch andere Schädlinge fernhalten. Generell ist das Pflanzen verschiedener Gewächse sinnvoll, da unter anderem auch Krankheiten vorgebeugt wird.
Ein weiteres durch Geruch wirksames Mittel stellt Buttermilch dar. Diese muss allerdings zunächst sauer werden, damit sie abschreckend auf die Tiere wirkt. Das intensive, vergorene Aroma reicht oftmals aus, um die Nager fernzuhalten.
Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil der Buttermilch. Denn sie:
- ist kostengünstig
- gestaltet sich einfach in der Anwendung
- ist nicht schädlich für die Umwelt
- enthält keine Giftstoffe, die tödlich sind
Hinweis:
Damit Buttermilch sauer wird, muss sie lediglich zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur gelagert werden. Ein mit der sauren Milch getränkter Lappen in jedem Ausgang der Bauten reicht zur Abschreckung aus.
Alternativen zum Vergrämen
Zum Schutz der Pflanzen kommt nicht nur das Vergrämen in Frage. Denn obwohl der Einsatz von Gerüchen und Gewächsen vergleichsweise harmlos für Tiere und Umwelt ist, sind neben dem Einbringen von ihnen auch mechanische und akustische Maßnahmen möglich. Zu diesen gehören:
- eingegrabener Maschendraht
- Hochbeete
- Pflanzkörbe
- Rasenkantensteine
- Ultraschall-Geräte zur Abschreckung
- Wurzelsperren
Lichter mit Bewegungsmelder können ebenfalls zum Einsatz kommen. Der Sensor muss jedoch sehr dicht über der Erde ausgerichtet sein, damit sich eine Wirkung erzeugen lässt. Hinzu kommt, dass die Tiere vor allem Wurzeln fressen, also unter der Erde aktiv sind. Akustische Signale sind oftmals nur kurzzeitig wirksam, da sich die Mäuse daran gewöhnen und diese schnell nicht mehr als Gefahr wahrnehmen.
Häufig gestellte Fragen
Hunde und Katzen, die sich häufiger im Garten aufhalten, hinterlassen hier auch Fell und oftmals Exkremente. Die Gerüche davon können ebenso wie ihre Aktivität abschreckend wirken. Haustiere oder häufiger Besuch von Freunden mit Hunden ist daher ideal. Benutzte Katzenstreu sowie Hundekot können daher ebenso in die Gänge eingebracht werden, wie ausgekämmte Fellhaare. Diese Mittel wirken abschreckend und können eine weitere Ausbreitung der Nager verhindern.
Das kann pauschal nicht beantwortet werden. In naturnahen Gärten sind jedoch generell mehr Tiere vorhanden, was auch natürliche Fressfeinde der Wühlmaus wie Wiesel, Füchse, Eulen und Raubvögel anlockt und ein Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen erzeugen kann.
Fallen und Gift töten die Wühlmäuse. Gerade Gift kann jedoch auch für nützliche Tiere, Kinder oder Haustiere gefährlich werden oder in den Boden eindringen. Das wiederum kann dazu führen, dass Pflanzen eingehen oder Gemüse nicht mehr zum Verzehr geeignet ist. Auf den Einsatz von Gift ist daher zu verzichten. Tödliche Fallen beeinflussen zudem das natürliche Gleichgewicht der regionalen Tierwelt.