Die 11 häufigsten Gummibaum-Krankheiten
Gummibäume sind als Zierpflanzen hierzulande sehr beliebt. Sie sind recht robust und äußerst pflegeleicht. Für Anfänger ist der Gummibaum nur zu empfehlen. Allerdings bleibt er mitunter nicht von Krankheiten und Schädlingen verschont. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Gummibaum-Krankheiten und wie Sie diese bekämpfen.
Auf den Punkt gebracht
- Pflegefehler meist Ursache für Krankheits- und Schädlingsbefall
- Staunässe verursacht Wurzelfäule
- Blattfleckenkrankheit ist ansteckend
- Spinnmilben, Wollläuse und Co treten häufig auf
Pflegefehler vermeiden
Fehler in der Pflege und ein falscher Standort können den Gummibaum (Ficus elastica) im Allgemeinen schwächen. Dann sind die Pflanzen anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Besonders bei einem zu trockenen und warmen Raumklima während Heizperiode im Winter kann ein Befall durch Krankheiten und Schädlinge beobachtet werden. Daneben kann auch bei einem falschen Standort eine Gummibaum-Krankheit auftreten. Gelbe und braune Blätter sind dann keine Seltenheit.
Häufigste Ursachen können dabei sein:
- zu kalter Standort
- Zugluft
- keine Luftzirkulation
- zu geringe Luftfeuchtigkeit
- Staunässe
- falsche Düngung
- zu kaltes Gießwasser
Nachfolgend eine kleine Auflistung häufig auftretender Krankheiten und Schädlinge.
Blattfleckenkrankheit
Diese Krankheit ist keine reine Gummibaum-Krankheit, sondern kann auch andere Pflanzen befallen. Dabei handelt es sich im eine Pilzinfektion, die hauptsächlich geschwächte Gummibäume befällt. Im schlimmsten Fall kann diese Krankheit jedoch zum Absterben des Gummibaumes führen.
Symptome sind:
- gelbliche bis hellbraune auch schwarze oder rötliche Flecken auf Blattspreite
- Form oval bis rundlich
- in der Mitte schwarzer Punkt (Pilzfruchtkörper)
- Flecken sind trocken, brüchig und hart
- sehr schnelle Ausbreitung
Bekämpfung der Gummibaum-Krankheit
- wegen Ansteckungsgefahr Gummibaum isolieren
- befallene Blätter abschneiden
- anschließend mit speziellen Fungiziden einsprühen
- Pflegefehler und Standort überdenken
Hinweis:
Pilzkrankheiten werden oft durch das Besprühen der Blätter verursacht. Der Gummibaum liebt, wie viele andere Zimmerpflanzen, eine höhere Luftfeuchtigkeit, die durch andere Methoden erreicht werden kann, wie z.B. Luftbefeuchter oder Schalen auf der Heizung.
Chlorose
Es handelt sich dabei um einen Magnesiummangel. Die Pflanze kann kein Blattgrün (Chlorophyll) mehr produzieren. Der Photosynthese- Stoffwechsel ist dadurch gestört. Chlorose ist auch als Gelbsucht oder Bleichsucht bekannt.
Anzeichen sind
- kümmerliches Wachstum
- gelbe Blätter
- dunkelgrüne Blattadern
- Blätter trocknen von außen nach innen (Nekrose)
- schließlich Blattfall
Bekämpfung der Gummibaum-Krankheit
- Verabreichung eines speziellen Magnesiumdüngers auf Magnesiumsulfat-Basis
- auch als Bittersalz bekannt
- langfristige Gabe von Volldünger
Wurzelfäule
Ständige Staunässe kann Wurzelfäule nach sich ziehen. Die Wurzeln beginnen zu faulen und ersticken schließlich. Der Gummibaum kann dadurch nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Erfolgt darauf keine Hilfe, geht er ein.
Symptome sind
- gelbe und schließlich braune, schlapp hängende Blätter
- verfärbte Blattstellen sind feucht und weich
Bekämpfung der Gummibaum-Krankheit
- Umtopfen in trockenes, frisches Substrat
- Wurzelballen unter lauwarmen Wasser abspülen
- verfaulte Wurzeln abschneiden
- auf Schnittflächen Asche oder Holzkohlepulver auftragen
- 2 bis 3 Tage vor Eintopfen abtrocknen lassen
- Topf muss Abzugsloch und Drainageschicht haben
Hinweis: Um einer Verfärbung der Blätter vorzubeugen, sollte der Gummibaum alle vier bis sechs Wochen mit Flüssigdünger versorgt werden.
Läuse
Verschiedene Läuse sind nicht nur im Garten an Rosen oder anderen Pflanzen ein Ärgernis, auch im Wohnraum machen die Tierchen nicht Halt.
Blattläuse (Aphidoidea)
Diese Plagegeister saugen den Pflanzensaft aus und sondern so genannten Honigtau ab. Sie sind an Trieben und der Blattunterseite zu finden. Doch ohne Behandlung geht der Gummibaum ein. Blattläuse sind 3 bis 7 mm groß, grün, schwarz, gelb oder braun und mit Stechrüssel ausgestattet.
Erste Anzeichen für einen Befall sind
- eingerollte Blätter
- gelbe Blattverfärbungen
- mehliger Belag auf Blättern
- Blattfall
- Vorhandensein von Ameisen
Bekämpfung
- bei geringem Befall einfach abduschen
- Blattunterseiten nicht vergessen
- Verwendung von Sprühlösungen auf Neem- oder Rapsölbasis
- Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben, Schlupfwespen
Schildläuse (Coccoidae)
Auch diese Schädlinge saugen den Pflanzensaft und schwächen die Gewächse. Ihre Bekämpfung und der damit zusammenhängenden Gummibaum-Krankheit kann jedoch hartnäckig sein. Erkennbar sind Schildläuse an
- klebrigen Belägen auf Blättern (Honigtau)
- an Blattunterseite, Trieben und in Triebachseln braune kleine pockenartige Gewächse
Bekämpfung
- Läuse per Hand absammeln
- alternativ mit Zahnbürste abbürsten
- mit Mischung aus 10 ml Speiseöl, 1 l Wasser, einige Tropfen Spülmittel Blätter abwischen
- Einsatz von Raubmilben, Schlupfwespen oder Marienkäferlarven
Hinweis:
Staub auf den Blättern verstopft die Poren und die Atmung wird beeinträchtigt. Daher regelmäßig mit feuchtem weichen Lappen abwischen oder abduschen.
Wollläuse (Pseudococcidae)
Sie sind auch als Schmierläuse oder Wurzelläuse bekannt. Hauptsächlich saugen die 0,5 Millimeter großen und behaarten Läuse an Blättern, Stängeln und Wurzeln. Daneben sondern sie eine schmierige Substanz ab, dass die Vitalität und das Wachstum des Gummibaumes beeinträchtigt. Erste Anzeichen sind gelbe, eingerollte oder vertrocknete Blätter und Honigtau.
Bekämpfung
- Pflanzen isolieren
- kühl und hell aufstellen
- Spritzmischung aus 1 l Wasser, 15 ml Spiritus, 15 ml Paraffinöl oder Kernseife einsetzen
- Anwendung 2 bis 3 Tage
- bei Wurzelläusen umtopfen
- Einsatz von Schlupfwespen, Australischen Marienkäfern, Florfliegen
Hinweis:
Ein Blattverlust ist meist die Folge eines falschen Standortes, falscher Düngung, falschen Gießverhaltens, zu kleinem Topf oder Schädlingsbefall und ein Anzeichen für Gummibaum-Krankheiten.
Spinnmilben (Tetranychidae)
Sie treten häufig bei zu trockener Luft und warmen Temperaturen auf oder die Gummibäume standen eine längere Zeit zu trocken.
Erste Anzeichen für eine Befall sind
- feine Gespinste an Blatt- und Astgabeln, sowie Blattunterseite
- vereinzelte Sprengel auf den Blättern
- Blattverfärbungen von grau bis braun
Bekämpfung
- mit kräftigen, lauwarmen Wasserstrahl abduschen
- anschließend Pflanze mit durchsichtiger Plastefolie umhüllen
- einige Tage so belassen
- durch ansteigende Luftfeuchtigkeit sterben Spinnmilben
- Einsatz von Raubmilben
- Standort prüfen
- vorbeugend regelmäßig mit Wasser besprühen
Rote Spinne (Panonychus ulmi)
Diese Sauger sind 0,3 bis 0,6 Millimeter groß und entweder rot, hellgrün oder orange gefärbt. Erste Anzeichen für ein Vorhandensein sind
- feines Gespinst auf den Blättern
- kleine gelbliche bis weiße Flecken auf Blattoberseite
- Blattverfärbung bei starkem Befall von gelb über graugrün bis kupferbraun
Bekämpfung
- lauwarm abduschen
- Einsatz von Kaliseife- oder Rapsöllösung
- 1 Liter Wasser mit einigen Spritzern Spiritus, 15 Milliliter Kaliseife alternativ 200 bis 300 Milliliter Rapsöl mischen
- alle 3 bis 4 Tage besprühen
- Einsatz von Raubmilben, Marienkäfern, Florfliegen
Thripse (Thysanoptera)
Dabei handelt es sich um Fransenflügler, auch als Blasenfüße bekannt.
Merkmale sind
- 1 bis 3 Millimeter groß
- dunkelbraun
- ausgeprägte Mundwerkzeuge
- teils geflügelt
- auf Blattunterseite weiße bis hellgrüne Larven
- braune Kotkugeln
- verkrüppelte Triebe
- auftretende Wachstumsstörungen bei Pflanzen
- silberne Verfärbungen auf Blattoberseite
Bekämpfung
- betroffene Pflanze isolieren
- mit Seifenlauge abduschen
- dazu 8 Gramm Schmierseife, 3 bis 4 Tropfen Spülmittel, 2 Liter warmes Wasser, 4 Esslöffel Speiseöl mischen
- alle 2 bis 3 Tage Pflanze besprühen
- Larven mit Neemöl betupfen
- Aufstellen von Leimfallen
- Einsatz von Raubmilben, Florfliegenlarven, Blumenwanzen, Marienkäferlarven
- oberste Erdschicht austauschen
Trauermücken (Sciaridae)
Diese kleinen schwarzen zwei bis vier Millimeter großen Insekten sitzen auf der Erde zu Scharen. Direkte Schäden richten die ausgewachsenen Tiere jedoch nicht an, lediglich ihre Larven fressen an den Wurzeln. Dadurch ist es möglich, dass eine Gummibaum-Krankheit entsteht.
Eine Bekämpfung kann dadurch erfolgen mittels
- Gelbsticker
- Fettkraut (Pinguicula vulgaris) auf der Fensterbank
- Erdsubstrat mit einer 1 Zentimeter hohen Schicht Quarzsand bedecken
- dadurch keine Eiablage möglich
- alternativ Verwendung von feinmaschiger Gaze
- Umtopfen in Tongranulat
- Larven mittels Nematoden bekämpfen
- Einsatz von Raubmilben und speziellen Bakterien
Hinweis:
Das Einrollen der Blätter ist keine typische Gummibaum-Krankheit, sondern meist ist ein Feuchtigkeitsmangel, in Form von geringer Luftfeuchtigkeit, der Grund. Die Blattoberfläche wird verkleinert und so weniger Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Der Gummibaum braucht zwar viel Licht am Tag, aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Bekommt er zu viel Sonne ab, können sich braune Flecken auf den Blättern bilden oder diese komplett braun werden. Besonders pralle Mittagssonne ist zu vermeiden. Ideal ist ein Standort am Ost- oder Westfenster mit Morgen- und Abendsonne.
Bei den so genannten roten Blättern handelt es sich um zusammengewachsene Nebenblätter. Diese bilden eine Schutzhülle für das heranwachsende neue Blatt. In der Regel sind sie bis zu 10 Zentimeter lang. Wenn das neue Blatt sich dann vollständig entfaltet hat, ist kein Schutz mehr notwendig und das rote Nebenblatt stirbt ab und wird abgeworfen.
Natürlich. Der Gummibaum braucht einen warmen und hellen Standort bei Temperaturen nicht unter 16°C und während der Winterruhe um 12°C mit einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit. Weiterhin ist ausreichend zu gießen, aber Staunässe zu vermeiden. Daneben ist ein Besprühen der großen Blätter mit kalkfreiem Wasser oder das Abwischen mit einem feuchten Lappen hilfreich. Alle vier bis sechs Wochen muss gedüngt werden.