Rasenmähen bei Hitze und Trockenheit: wie macht man es richtig?
Unter Hitze und Trockenheit leiden nicht nur Mensch und Tier auch für den Rasen können sie zu einer echten Herausforderung werden. Die hohen Temperaturen jenseits der 30 °C lassen schnell kahle und braune Stellen auf der Grünfläche entstehen. Für viele Hobbygärtner stellt sich dann die Frage ob und wie man unter diesen Bedingungen mähen sollte. Dabei kann die richtige Vorgehensweise zur Gesunderhaltung der Gräser und einem ansprechenden Erscheinungsbild beitragen.
Inhaltsverzeichnis
Mähen bei Hitze und Trockenheit
Eine sattgrüne Rasenfläche ist der Stolz vieler Hobbygärtner und erfordert viel Arbeit und Mühe. Damit sie auch dauerhaft so schön bleibt, kommt es nicht nur auf qualitativ hochwertiges Saatgut, sondern vor allem auf die richtige Pflege an. Die beginnt mit dem ersten Wachstumsschub im Frühjahr. Problematisch wird es meist erst im Sommer, insbesondere bei andauernd hohen Temperaturen, in Trockenperioden und vielleicht noch einer intensiven Nutzung. All das kann einer Rasenfläche sehr zusetzen und sie karg und ausgedörrt aussehen lassen. Kahle und braune Flecken sind ein Indiz dafür, dass Gräser bereits verbrannt oder vertrocknet sind. Damit die Rasenfläche nicht noch mehr Schaden nimmt, sollte man jetzt speziell beim Schnitt einige Dinge beachten.
Wie oft Rasen mähen?
Für einen gesunden Rasen sind Trockenperioden in der Regel kein Problem, im Gegensatz zu geschwächten Gräsern, die wesentlich anfälliger sind. Umso wichtiger ist die richtige Pflege. Neben Düngen und regelmäßigem Wässern ist auch der Rasenschnitt nicht zu vernachlässigen. Nur so können die Pflänzchen länger andauernde, heiße und trockene Perioden besser überstehen. Auch im Sommer sorgt ein regelmäßiger Schnitt für ein optimales Wachstum der Gräser und fördert so die Dichte der Gräser. Dabei wächst Rasen aus minderwertigem Saatgut generell etwas schneller als der aus einer hochwertigen Saat.
Zu Beginn des Sommers kann das Rasenmähen alle vier bis sieben Tage erfolgen. Ist es im Sommer warm und feucht, wächst das Gras relativ schnell und Sie müssen entsprechend häufiger mähen. Ist es sehr warm und trocken wächst es wesentlich langsamer. Deshalb sollten Sie die Abstände zwischen den einzelnen Mähvorgängen vergrößern. Ist es sehr heiß, empfiehlt es sich, komplett auf einen Rasenschnitt zu verzichten. Man muss aber auch unter diesen Bedingungen nicht grundsätzlich auf das Schneiden verzichten, sofern man die Arbeiten auf bestimmte Tageszeiten verlegt und die Schnitthöhe den Temperaturen entsprechend anpasst.
Der richtige Zeitpunkt
Bei normalen Temperaturen und nicht zu intensiver Sonneneinstrahlung können Sie generell zu jeder Tageszeit Rasenmähen. Der richtige Zeitpunkt spielt vor allem unter extremen Bedingungen eine wichtige Rolle wie z.B. bei andauernd heißen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen. Insbesondere in den Mittagsstunden ist die Sonneneinstrahlung am intensivsten, was ohnehin schon Stress für die Gräser bedeutet. Greift man nun zu dieser Zeit zum Rasenmäher, erhöht das noch mal den Stressfaktor.
- Boden trocknet bei Temperaturen jenseits der 30 °C schneller aus
- Frisch geschnittene Gräser können an Oberfläche und Schnittstellen verbrennen
- Um Belastung so gering wie möglich zu halten, zur richtigen Zeit abmähen
- Idealerweise in den kühleren Abendstunden
- Gegebenenfalls auch noch späten Nachmittagsstunden möglich
- Gräser können sich über Nacht gut erholen
- Bei normaler Witterung auch morgens mähen kein Problem
- Bei Hitze und Trockenheit nicht empfehlenswert
- Sonne würde den ganzen Tag auf die frischen Schnittflächen der Halme brennen
- Morgendlicher Tau könnte schädigenden Effekt noch verstärken
Bei der Frage nach der besten Tageszeit für einen Rasenschnitt sollten Sie auch die Regelungen und Vorschriften der jeweiligen Stadtverwaltung oder Gemeinde in Bezug auf Ruhezeiten in Wohngebieten sowie an Werktagen und Sonn- und Feiertagen berücksichtigen. Ansonsten drohen empfindliche Geldstrafen.
Tipp: Übrigens sollte man auch bei Nässe, nach einem Gewitter oder einem Regenschauer, auf den Rasenschnitt verzichten. Die nassen Halme würden sich nur sehr ungleichmäßig schneiden lassen und könnten darüber hinaus den Rasenmäher verstopfen.
Nicht zu kurz schneiden
Neben der Tageszeit kommt es bei heißer und trockener Witterung auch auf die richtige Schnitthöhe der Gräser an. Die sollte den Temperaturen angepasst werden, d.h., sie sollten auf keinen Fall zu kurz geschnitten werden.
- Temperaturen bis 26 °C fördern das Wachstum der Gräser
- Steigen sie weiter an, verlangsamt sich das Wachstum mehr und mehr
- Bei Temperaturen über 30 °C reduzieren Gräser ihr Wachstum auf ein Minimum
- Bleiben sie jetzt etwas länger, können sie den Boden besser beschatten
- Der trocknet nicht so schnell aus
- Wurzeln der Halme werden nicht so schnell geschädigt
- Um den verlangsamten Stoffwechsel auszugleichen, wird mehr Blattmasse benötigt
- Je tiefer die Halme geschnitten werden, desto besser sollte Beschaffenheit des Bodens sein
- Das betrifft die Versorgung mit Nährstoffen und das Bodenleben
- Beim Schnitt grundsätzlich von der sogenannten ‚Ein-Drittel-Regel‘ ausgehen
- Danach die Gräser nie mehr als um ein Drittel ihrer derzeitigen Aufwuchshöhe kürzen
- Optimale Schnitthöhe liegt unter normalen Bedingungen bei vier Zentimetern
- Unter extremen Bedingungen im Hochsommer nicht ausschließlich auf diese Regelung verlassen
- Gräser lieber einen halben bis einen Zentimeter länger lassen
Schneidet man jetzt die Gräser trotz Hitzeperiode radikal auf vier Zentimeter herunter, sind die Gräser schlimmstenfalls irreparabel verbrannt. Selbst intensive Bewässerung kann den Schaden dann nicht wieder gut machen, maximal noch etwas abmildern. Empfehlenswert ist ein Schonschnitt mit einer Schnitthöhe von fünf Zentimetern in Verbindung mit einer ausreichenden Bewässerung. Bei Schattenrasen ist es ratsam, ihn generell, also auch im Sommer nicht kürzer als sechs bis acht Zentimeter zu schneiden.
Im Sommer ist Urlaubszeit. Das bedeutet, dass die Grünfläche während dieser Zeit möglicherweise länger nicht gemäht wird. Um die Gräser dann wieder auf ihre ursprüngliche Höhe zu bringen, ist es sinnvoll, sie nicht auf einmal radikal zu kürzen. Besser ist es, sie unter Berücksichtigung der ‚Ein-Drittel-Regel‘ schrittweise bzw. in mehreren Etappen wieder auf die normale Schnitthöhe zu bringen.
Schnittgut liegen lassen oder nicht?
Rasenschnitt enthält viele Nährstoffe und Spurenelemente. Beim klassischen Rasenmähen verschwindet er meist im Fangkorb des Mähers und wird dann entsorgt. Wichtige Nährstoffe gehen so verloren. Mittlerweile wird das Mulchen des Rasens mit speziellen Mulchmähern immer beliebter. Der Rasenschnitt wird im Mäher klein gehäckselt und direkt wieder auf der Rasenfläche ausgebracht.
Dies versorgt die Gräser mit allen wichtigen Nährstoffen, was zusätzliches Düngen gegebenenfalls überflüssig macht. Neben einer optimalen Versorgung mit Nährstoffen wird das Bodenleben vitalisiert, die Durchlüftung, Struktur und sogar die Humusbilanz des Bodens verbessert und ein zu schnelles Austrocknen des Erdreichs verhindert. Darüber hinaus dient der Grasschnitt als natürlicher Unkrauthemmer.
Tipp: Das Schnittgut von herkömmlichen Mähern ist in der Regel zu lang und zu grob und sollte möglichst nicht auf der Rasenfläche liegen bleiben. Lässt man es dennoch liegen, bildet sich mit der Zeit ein undurchdringlicher Rasenfilz, der wiederum ein idealer Nährboden für zahlreiche Krankheitserreger ist.
Scharfe Messer schonen die Gräser
Voraussetzung für einen sauberen Schnitt, ein gleichmäßiges Schnittbild und gesunde Grashalme sind scharfe Messer. Stumpfe oder halb stumpfe Messer können oft nur einen Teil der Gräser fassen oder sie reißen sie lediglich ab, anstatt sie zu schneiden. Das führt dazu, dass die Spitzen der Gräser ausgefranst sind, stoppelig und ungesund aussehen. Meist müssen Sie dann mehrmals mähen, um die gewünschte Halmlänge zu erzielen.
Um die Messer zu schützen, sollten Sie kleine Zweige, Steine aber auch Laub vor der Mahd beseitigen und nicht bei Nässe mähen. Zudem ist es ratsam, immer die komplette Schnittbreite des Mähers auszunutzen. Während des Mähvorganges sollte der Mäher immer mit einer Radbreite in die bereits gemähte Fläche hineinragen. So kann man eine streifenfreie Rasenfläche ohne sichtbare Übergänge erzielen.