Terrassenplatten auf Beton verlegen: Anleitung
Terrassenplatten auf Beton zu verlegen wird selten empfohlen, denn die Platten sind auf ungebundenem Untergrund einfacher verlegbar. Zudem ist der Wasserabfluss sichergestellt. Das Aufbringen auf Beton ist jedoch ebenfalls möglich.
Auf den Punkt gebracht
- für das Verlegen der Platten finden sich vier verschiedene Möglichkeiten
- der Wasserabfluss muss in jedem Fall sichergestellt werden
- welche Methode optimal ist, ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten
- Dehnungsfugen sollten berücksichtigt werden
- für Mieter finden sich auch Systeme, die leicht abgebaut und wiederverwendet werden können
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung
Wer zur Miete in Haus oder Wohnung lebt und bereits eine betonierte Fläche als Terrasse zur Verfügung hat, kann diese in der Regel nicht einfach abreißen lassen. Das ist in der Regel allerdings auch nicht nötig, denn die Terrassenplatten können mit der richtigen Vorbereitung auch auf dem Beton verlegt werden. Hierfür sind die folgenden vorbereitenden Schritte notwendig:
1.Gefälle: Zunächst muss geprüft werden, ob die Betonfläche einen effizienten Wasserabfluss sicherstellen kann. Abhängig von der gewählten Plattenart sollte die Fläche ein Gefälle von zwei bis drei Prozent aufweisen. Ist dies nicht gegeben, muss zunächst ein Gefälle mit Drainagebeton hergestellt werden. Wenn die Schicht abgetrocknet ist, sollte das Gefälle nochmals überprüft werden.
2.Dehnungsfugen: Um die gewählte Plattenart aufzubringen, sollten Dehnungsfugen markiert werden. Sind diese bereits in der Betonfläche vorhanden, können sie bei der Verlegung als Orientierung verwendet werden. Die Fugen unterstützen zudem zusätzlich den Ablauf des Wassers.
3.Reinigung: Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte die Betonfläche vor dem Aufbringen der Terrassenplatten beziehungsweise der ihnen unterliegenden Schicht gründlich gereinigt werden. Bei leichter und trockenen Verschmutzungen reicht Kehren aus. Bei stärkeren Verschmutzungen sollte mit einem Sandstrahler oder einem Kärcher gearbeitet werden, um eine saubere Oberfläche zu erzeugen.
4.Isolierung und Dämmung: Befindet sich unter der Betonschicht ein Wohnraum, Keller oder eine Garage, kann eine zusätzliche Dämmung oder Isolierung sinnvoll sein. Im Vorfeld muss jedoch überprüft werden, ob das unterliegende Dach das Gewicht von Beton, Platten und zusätzlichen Materialien auch sicher tragen kann.
5.Methode: Abhängig von der gewählten Methode werden verschiedene Werkzeuge benötigt, die vor Beginn der Arbeiten bereitliegen sollten.
Auf Splitt
Eine einfache und kostengünstige Variante des Verlegens, ist das Ausbringen von Splitt. Mit dieser Anleitung sind nur diese einfachen Schritte dazu erforderlich:
Sofern nötig, zunächst die Ränder der Betonfläche mit Metallschienen versehen, die wenigstens vier Zentimeter Überstand am oberen Ende aufweisen sollten. Diese bilden einen Rahmen und verhindern, dass der Splitt sich außerhalb der Betonoberfläche verteilt.
Der Splitt muss wenigstens drei Zentimeter dick aufgetragen werden und kann zugleich zum Ausgleichen des Gefälles verwendet werden. Durch die eingeplanten Fugen kann das Wasser dennoch von der gebundenen Oberfläche abfließen. Zu diesem Zweck sollten Wasserabflüsse an der abschüssigen Seite eingeplant werden.
Auf das Splitt-Bett können nun die Platten aufgebracht werden. Dabei ist zwingend auf die richtigen Abstände zu achten, um das Abfließen des Wassers sicherzustellen. Das Einbringen von Fugenschienen erleichtert diese Arbeit und bietet Schutz für den Beton und die Terrassenplatten.
Auf Stelzlager
Das Plattenverlegen auf sogenannten Stelzlagern ist ausgesprochen einfach und hat den Vorteil, dass sich sowohl die Halterungen als auch die Platten sehr einfach wieder entfernen und wiederverwenden lassen. Wer zur Miete wohnt, kann damit also nicht nur Arbeit und Aufwand, sondern auch Geld sparen.
Bei Stelzlagern handelt es sich um – meist höhenverstellbare – Halterungen, die auf dem Betonboden festgeschraubt werden. Für die Fixierung ist also eine Bohrmaschine mit entsprechenden Aufsätzen erforderlich. Danach wird mit dieser praktischen Anleitung wie folgt verfahren:
- Abhängig von der Plattengröße werden die Halterungen in regelmäßigen Abständen auf der Betonfläche fixiert.
- Um eine ebene Fläche beziehungsweise das benötigte Gefälle von zwei bis drei Prozent zu erreichen, müssen bei höhenverstellbaren Varianten die Höhen der einzelnen Stelzlager genau abgestimmt werden. Ein Zollstock ist hierfür in der Regel die beste Wahl. Zusätzlich kann jedoch auch eine Wasserwaage eingesetzt werden, um parallel stehende Stelzlager besser aufeinander abstimmen zu können
- Beim Setzen und Fixieren der Stelzlager muss darauf geachtet werden, dass Mittelstücke zwischen den Platten, Rand- und Eckstücke in den richtigen Abständen zueinanderstehen.
- Sitzen alle Stelzlager in der richtigen Position, werden die Terrassenplatten lediglich aufgelegt und festgedrückt.
Tipp: Ein weiterer Vorzug der Stelzlager ist, dass sie automatisch einen Abstand zwischen der Betonfläche und den Bodenplatten schaffen. Hierdurch kann das Wasser ungehindert abfließen. Zudem finden sich im Handel höhenverstellbare Modelle, mit denen optimale Anpassungen vorgenommen werden können. Weiterhin kann damit das Auftragen von zusätzlichem Drainagebeton zur Erzeugung eines Gefälles eingespart werden, was in Hinblick auf Kosten, Zeit und Aufwand ein deutlicher Pluspunkt ist.
Mit Steinkleber
Für eine besonders dauerhafte und feste Anbringung der Bodenplatten auf der Terrasse kann Drainagebeton als Steinkleber verwendet werden. Normbeton ist nicht zu empfehlen, da es hier zu Schäden durch Wasser und Frost kommen kann. Die folgende Anleitung zeigt, worauf geachtet werden muss.
- Drainageschienen zur Orientierung legen, um den Wasserabfluss zu sichern und die Bodenplatten schneller und sicherer ausrichten zu können.
- Den Drainagebeton anrühren und andicken lassen. Hierbei die Angaben des Herstellers beachten.
- Mit einer Maurerkelle den Drainagebeton zwischen den Schienen aufbringen. Dabei immer nur so viel der feuchten Masse verwenden und auftragen, dass zwei bis vier Platten darauf verlegt werden können. Denn da nur eine dünne Schicht aufgebracht wird, trocknet diese vergleichsweise schnell an und härtet dabei aus. Hierdurch kann die Haltbarkeit des Steinklebers reduziert werden.
- Nach dem Verlegen der Steine sollte mit einer Wasserwaage kontrolliert werden, ob diese auch eben liegen. Anderenfalls kann sich einzelne Platten auf der Terrasse zur Stolperfalle entwickeln. Die Kontrolle sollte dann stattfinden, wenn der Drainagebeton beziehungsweise Steinkleber noch feucht und formbar ist, um eventuell erforderliche Korrekturen einfacher durchführen zu können.
Auf Paddockplatten
Der hauptsächliche Einsatzzweck von Paddockplatten findet sich bei der Haltung von Pferden als Befestigung von Rasen beziehungsweise Wiesen. Sie können jedoch auch als Untergrund für Bodenplatten dienen, da sie einen Abstand zwischen dem Betonuntergrund und den Platten selbst schaffen.
Da sie meist aus flexiblen Materialien bestehen, halten sie Druck gut stand und wirken als Dämmung gegen Stöße und Tritte. Die Befestigung der Paddockplatten und der Bodenplatten auf ihnen gestaltet sich jedoch schwieriger. Ideal kann daher eine Kombination aus Stelzlagern und Paddockplatten sein. Die Paddockplatten wirken als Dämmung, während die Stelzlager für den notwendigen Halt auf dem Betonboden sorgen. Die folgende Anleitung zeigt, wie diese Kombination funktioniert:
- Die Terrasse wird gründlich gereinigt.
- Die Stelzlager werden auf der Terrasse in regelmäßigen Abständen so angebracht, dass die Ecken der Bodenplatten darin befestigt werden können.
- Nachdem die Paddockplatten fixiert wurden, können die Terrassenplatten, wie in den anderen Beispielen beschrieben, verlegt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wenn die Bodenplatten sich auf Betonuntergrund befinden und sowohl auf den Wasserablauf als auch auf ausreichende Dehnungsfugen geachtet wird, gestaltet sich die Reinigung entsprechend einfach. Steinplatten auf der Terrasse können sehr einfach mit einem Kärcher gereinigt werden. Auch von rauen Oberflächen lassen sich schwierigere Verschmutzungen, wie Moos oder eingetretener Schmutz, mit diesem Gerät vergleichsweise einfach entfernen.
Das hängt von dem jeweiligen Material ab. Holz dehnt sich mehr, als Kunststoff oder Stein. Daher sollte bei dem jeweiligen Abstand beziehungsweise der Fugenbreite auf die Angaben des Herstellers geachtet werden.
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Es sollte in jedem Fall bei dem Eigentümer, Vermieter beziehungsweise der Wohnungs- oder Hausverwaltung nachgefragt werden, ob eine derartige Umgestaltung möglich ist. In einigen Fällen kann bestimmt werden, dass das Anbringen nicht selbst durchgeführt werden darf, sondern von Fachleuten übernommen werden muss. In anderen Fällen kann sogar eine Kostenbeteiligung angeboten werden, wenn die Bodenplatten auch nach Auszug auf der Terrasse verbleiben.