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Was tun, wenn der Blauregen nicht blüht – 11 Tipps

Blauregen blüht nicht

Dank seiner langen Blütentrauben ist der Blauregen eine echte Augenweide. Umso mehr Kummer bereitet er dem Hobbygärtner, wenn er nicht oder nicht mehr blühen will. Woran das liegen kann und wie man am besten dagegen vorgeht, erklärt dieser Beitrag durch elf praktische Tipps.

Video-Tipp

Blauregen

Beim Blauregen (Wisteria) handelt es sich um eine üppig wachsende Kletterpflanze. Ihre traubenartigen Blüten füllen den Garten mit Leben und bringen den Betrachter zum Staunen. Immer wieder hört und liest man jedoch, dass der eigene Blauregen einfach nicht blühen will. Die möglichen Ursachen sind vielfältig. In diesem Ratgeber werden die wichtigsten Gründe erklärt. Zudem tragen die praktischen Tipps zur Lösung des jeweiligen Problems bei.

Den richtigen Standort wählen

Wenn der Standort nicht stimmt, ist es gut möglich, dass der Blauregen nicht blühen mag. Er benötigt einen warmen und sonnigen Platz, um sich optimal entwickeln zu können. Zwar gedeiht er auch im Halbschatten, allerdings mit einer deutlich geringer ausfallenden Blüte. Vollschatten gilt es unbedingt zu vermeiden.

Tipp:

Idealerweise wird diese Pflanze an einer Südwand gepflanzt.

Wichtig ist außerdem, die Kletterpflanze nicht zu nahe an einer Regenrinne zu platzieren. Dort könnte sie nämlich hochklettern und erheblichen Schaden anrichten.

Tipp:

Auch wenn die Nähe zu einer Regenrinne tabu ist – eine Rankhilfe braucht der Blauregen definitiv, da er sehr stark wächst. Am besten setzt man auf stabile stabartige Stützen. Sehr gut geeignet sind darüber hinaus Drahtseile. Nur auf Holzgerüste sollte verzichtet werden, der Blauregen macht sie nämlich kaputt.

Aus alledem ergibt sich weiterhin, dass dieses Gewächs viel Platz im Garten benötigt. Das gilt es schon beim Einpflanzen zu berücksichtigen.

Blauregen auch Wisteria braucht den richtigen Standort

Auf kalkarmen Boden achten

Ein sehr kalkhaltiger Boden kann dazu führen, dass sich der Blauregen weigert, seine intensive Blütenpracht zu zeigen. Bei zu viel Kalk verfärben sich seine Blätter gelb und fallen häufig auch ab.

So kann man den Kalkgehalt selber testen, das braucht man:

  • 8- bis 10-prozentige Salzsäure (chemisch: HCI)
  • Uhrglas oder Porzellanschälchen
  • Saugpipette
  • Teelöffel
  • Bodenprobe

So geht man vor:

  • einen Teelöffel einer trockenen Bodenprobe auf das Uhrglas oder Porzellanschälchen geben

Hinweis:

Die Bodenprobe direkt am Standort des Blauregens entnehmen.

  • Pipette mit Salzsäure füllen
  • an den Rand der Probe einen Tropfen der Salzsäure geben
  • den Grad des Aufschäumens beobachten

Schlüssel:

  • a) kein sicht- und hörbares Brausen – kein Kalk
  • b) nur dicht am Ohr hörbares Zischen – Kalkanteil < 1 %
  • c) schwaches, kurzes Aufbrausen – Kalkanteil 1 bis 2 %
  • d) deutliches, kurzes Aufbrausen – Kaltanteil 2 bis 4 %
  • e) starkes, lang anhaltendes Aufbrausen – Kalkanteil > 5%

Liegt das Ergebnis bei a) bis c), ist soweit alles in Ordnung. Ansonsten sollte man ab sofort nur noch mit Regenwasser gießen, um den Kalkgehalt zu senken.

Wisteria mit seinen hellgrünen Blättern

Den idealen Untergrund gewährleisten

Neben der Kalkarmut bzw. -freiheit muss der Boden noch ein paar andere Eigenschaften mitbringen, um als perfekter Untergrund für den Blauregen zu fungieren. Er sollte folgendermaßen beschaffen sein.

  • humusreich
  • sauer bis neutral
  • feucht, aber durchlässig

Schon wenn nur einer dieser Punkte nicht stimmt, kann es passieren, dass die Pflanze nicht wie gewünscht blüht.

Jungpflanze

Vielleicht liegt die ausbleibende Blüte auch einfach nur daran, dass der Blauregen zu jung dafür ist. Je nach Sorte blüht die Pflanze erstmals nach zwei bis drei Jahren oder noch deutlich später. Manch Art lässt den Hobbygärtner sogar ganze zehn Jahre warten, bis er Blüten entwickelt.

Tipp:

Veredelte Exemplare blühen wesentlich früher als unveredelte Pflanzen. Letztere sind oft erst nach vielen Jahren bereit fürs erste Mal.

Achtung, aus Samen vermehrte Blauregen blühen generell sehr selten. Deshalb sollte man auf Stecklingsvermehrung setzen, idealerweise in Kombination mit einer Veredlung. Am besten informiert man sich also noch einmal, wie es hinsichtlich der beschriebenen Punkte um den eigenen Blauregen bestellt ist. Und bis er blüht, begeistert auch die reiche Belaubung, die im Frühling hellgrün und im Herbst gelblicher erscheint.

Die Pflanze in den ersten zwei Jahren richtig schneiden

Der richtige Schnitt spielt von Anfang an eine wichtige Rolle. Macht man hier Fehler, ist das Ausbleiben der Blüte durchaus möglich. Blauregen wächst nicht nur üppig, sondern auch sehr schnell. Deshalb muss man schon in den ersten zwei Jahren Hand anlegen.

  • die unteren Seitentriebe bis auf zwei Augen einkürzen
  • alle bodennahen Triebe sowie Wildtriebe entfernen

Blauregen ab dem dritten Jahr richtig schneiden

Weiter geht es mit dem richtigen Schneiden. Ab dem dritten Jahr sind ein paar mehr Dinge zu beachten.

  • die neuen Triebe im Spätsommer (Ende August) um die Hälfte zurückschneiden

Wichtig:

Die Seitentriebe dürfen nicht länger sein als das Hauptgerüst.

  • der Blauregen wächst bis zum Frost weiter, so findet man im Frühjahr an den im Sommer geschnittenen Trieben meist wieder neue Auswüchse – diese Ende Februar/Anfang März noch einmal auf drei bis fünf Augen einkürzen
  • Triebe, die nur noch wenig oder gar kein Grün mehr hervorbringen, komplett entfernen
  • beim Rückschnitt die Befestigung der Kletterhilfe kontrollieren und gegebenenfalls anpassen
Blauregen braucht kalkarmen Boden

Wer sich an alle Punkte hält, darf sich normalerweise noch im gleichen Jahr über eine reiche Blüte freuen. Umgekehrt können Fehler beim Schneiden die Blühfreudigkeit reduzieren.

Tipp:

Lässt man die rankenden Triebe ungehindert weiterwachsen, verfällt der Blauregen in ein vegetatives Wuchsverhalten, was sich negativ auf die Blüte auswirkt.

Übrigens kann man das Schnittgut nutzen, um den Blauregen zu vermehren. Dazu jedoch in einem anderen Ratgeber mehr.

Gießen

Der Blauregen ist sehr anspruchsvoll, was die Wasserversorgung betrifft. Im Sommer sollte man dem Baum jede Menge Wasser geben – am besten, indem man den unteren Teil der Schale ins Nasse stellt. Aber, den Blauregen nicht das gesamte Jahr über klatschnass halten.

Wer den Durst der Pflanze nicht ausreichend befriedigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie im neuen Jahr nicht oder kaum blüht. Übrigens faulen die Wurzeln trotz des sommerlichen „Bads“ nicht.

Die Pflanze nicht zu oft umtopfen

Einige Hobbygärtner neigen dazu, ihren Blauregen relativ oft umzutopfen. Dies kann die Blühfreudigkeit jedoch erheblich einschränken.

Tipp:

Man sollte den Blauregen nicht häufiger als alle fünf Jahre umtopfen.

Die oben beschriebene Art der Wasserversorgung und das Umtopfen gehen Hand in Hand. Durch das seltene Umtopfen verdichtet sich der Wurzelballen nach und nach. Dies ist für einen guten Blütenansatz auch genauso erforderlich und deshalb erwünscht. Allerdings erschwert es die Verdichtung, nur von oben ausreichend zu wässern. Gerade im Sommer braucht der Blauregen viel Wasser – deshalb empfiehlt sich die Wasserschale.

Düngen

Düngen ist bei nahezu jeder Pflanze ein kritischer Punkt, so auch beim Blauregen. Schon minimale Fehler können die Blüte hemmen. Deshalb sollte man gut darauf achten, wann und wie viel man düngt.

Tipp:

Nach der Blüte stark düngen, ungefähr bis Juli. Danach weniger geben.

Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Blauregen die Blütenknospen für das nächste Jahr ansetzt und sich das Laubwachstum über die Sommerzeit in Grenzen hält.

Blauregen mit seinen traubenförmigen Blüten

Knöllchenbakterien nicht entfernen

Blauregen gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Bei dieser Pflanzengruppe finden sich an den Wurzeln sogenannte Knöllchenbakterien (Rhizobien). Unerfahrene/unwissende Hobbygärtner halten die Knöllchen oft für Wurzelkrebs und schneiden sie beim Umtopfen weg. Das ist jedoch falsch und sollte unbedingt vermieden werden, wenn man eine schöne Blüte garantieren will!

Den Bakterien kommt eine bedeutende Aufgabe zu: Sie nehmen in einer Symbiose mit dem Blauregen elementaren Stickstoff auf und machen diesen der Pflanze verfügbar (vereinfacht gesagt).

Alten Blauregen zum Blühen animieren

Mag ein betagter Blauregen nicht mehr blühen, kann man mit einem beherzten Rückschnitt versuchen, ihn noch einmal zu (re)animieren. In den kommenden Jahren sollten die neuen Triebe besser geschont werden. Möglicherweise tritt dann nach zwei bis drei Jahren eine Blüte ein.

Wichtig:

Das funktioniert natürlich nur, wenn die Pflanze sonst keine Probleme hat – also andere Gründe für die ausbleibende Blüte auszuschließen sind.

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